In diesem Blog möchten wir auf Steckdosen eingehen.
Dauerstrombelastung von Steckdosen
Durch die Elektromobilität ist dieses Thema in der Elektrotechnik präsenter denn je.
Viele Elektrofahrzeugbesitzer laden ihren Flitzer über haushaltsübliche Steckdosen, statt mit Wallboxen. Dies hat oftmals ausgebrennte Steckdosen zur Folge.
Norm
Auch die Normgeber haben dieses Problem erkannt und eine brandneue Norm herausgebracht.
Die OVE Richtlinie R2000-5-55N01 Punkt 5 beschäftigt sich genau mit diesem Thema.
In dieser heißt es, dass Steckdosen für den Hausgebrauch mit maximal 7360Wh innerhalb von 3h belastet werden dürfen. Also dürfen Stecksysteme mit einem zulässigen Strom von 16A mit einem Leitungsschutzschalter 16A abgesichert werden, wenn ein Leitungsquerschnitt von 2,5mm² eingesetzt wird.
Weiters wird in der Richtlinie geschrieben, dass Verbrauchsmittel mit einem Bemessungsstrom größer als 10A und Dauerbetrieb mit einem anderen Stecksystem ausgestattet werden sollen.
Hier kommt zum Beispiel das CEE-System in Frage.
Kindersicherung von Steckdosen
- Wann werden Steckdosen mit erhöhtem Berührungsschutz benötigt?
Kinder sind in der Norm als BA2 Personen genannt.
In Räumen, in denen sich vorwiegend Kinder aufhalten, (Kinderkrippen, Kindergarten etc.) müssen Betriebsmittel mit der Schutzklasse mind. IP2XC verwendet werden.
Der Buchstabe C bedeutet dabei, dass die Betriebsmittel gegen das Eindringen von Werkzeug mit >2,5mm und 100mm Länge nicht möglich ist.
Handelsübliche Steckdosen hingegen, sind mit der Schutzart IP20 zertifiziert. Das bedeutet lediglich „Fingersicher“, also Schutz gegen Fremdkörper >12mm.
- Steckdosen ohne erhöhtem Berührungsschutz?
Solche Steckdosen sollten in den oben genannten Räumen nicht verbaut werden.
Übergangsweise „BA2 – Räume“ zB. Kinderzimmer können mit separaten Kindersicherungen ausgestattet werden.
Bei den handelsüblichen Kindersicherungen ist aber Vorsicht geboten!
Die klebbaren Kunststoffblättchen sind nicht erlaubt, da diese einen Abstand der Kontaktstifte verlängern und so nicht zugelassen sind.
Andere Lösungen, bei denen absperrbare Abdeckelemente in die Steckdosen gegeben werden, sind zu bevorzugen.
Arten von Steckdosen
Steckdosen gibt es in den verschiedensten Ausführungen.
Je nach Land, in dem man sich befindet, gibt es verschiedenste Steckersysteme.
Österreich / Deutschland:
- Schutzkontakt-Steckdose (Typ F)
CEE-7/7 Hybridstecker
Schutzleiterbügel mit zusätzlicher Schutzleiterstift-AufnahmeCEE-7/4 (Nicht mit französischem Stecker Kompatibel)
Hier fehlt die Schutzleiterstift- Aufnahme.Die Steckdosen sind oft nur kurzzeitig für 16A geeignet.
Dauerlast kann nur unter 10A sicher betrieben werden. - Eurostecker (Typ C)
CEE-7/16
Passt theoretisch in jede Steckdose in Europa, jedoch nur für Schutzklasse II Geräte verwendbar. Auch der Stiftdurchmesser ist deutlich kleiner, als bei Typ F Steckern.
Meistens sind diese Stecker für einen Strom von max. 6A ausgelegt.
- Industriesteckdosen IEC60309 (Umgangssprachlich CEE-Steckdosen)
Diese Stecksysteme sind in der Industrie und mittlerweile auch im Haushalt angekommen.
Dabei gibt es unzählige Ausführungen, die farblich und auch durch die Position des Schutzleiterkontakts unterschieden werden. Die genauen Unterschiede haben wir in einer Tabelle zusammengefasst:
Die 1h – Stellung des Schutzleiterkontakts wird für die Einspeisung von Notstromgeneratoren verwendet, wenn die benötigten Schutzmaßnahmengeräte erst im Verteiler sitzen.
- Perilex
Perilex ist ein Stecksystem, dass hauptsächlich im Gastrobereich eingesetzt wird / wurde.
Der Drehstromstecker ist in zwei Ausführungen erhältlich. (16A und 25A)
Moderne Geräte sind bereits mit Industriesteckern ausgestattet, daher rückt dieses System immer mehr in den Hintergrund. Quelle: Wikipedia
